Aktuelle wissenschaftliche Schwerpunkte (Auswahl):
1. Minimal-invasive Lungenchirurgie
Projekt 1:
So genannte „Schlüssellochoperationen“ spielen in der Thoraxchirurgie eine immer größere Rolle. Dabei hat sich das Operationsspektrum erweitert und durch die moderne HD-Optik die Auflösung auch bei kleineren Befunden im Thorax verbessert.
(s. Abbildung 1). hier klicken>>
(Bild der Thoraxwand sowie der Lunge über eine eingeführte HD-Kamera.)
Die monimal-invasive Operationstechnik vermindert insbesondere bei Patienten mit Begleiterkrankungen die Nebenwirkungen des Eingriffs und ermöglicht eine rasche Mobilisation und Entlassung der Patienten, dies ist bereits Routine. Im nächsten Schritt wurde im Universitären Lungenzentrum in Kooperation mit dem Zentrum für Anästhesie (Direktor: Prof. Dr. med. Kai Zacharowski) das Verfahren weiterentwickelt. Aktuell ist bei vielen dieser minimal-invasiven Operationen jetzt keine Vollnarkose mehr notwendig, die Eingriffe werden in örtlicher Betäubung und Rückenmarksnarkose durchgeführt. Dies vermindert weiter die Belastung der Patienten, die in der Regel bereits am Operationstag wieder aufstehen und aktiv an ihrer Genesung mitarbeiten können
(siehe auch Leistungsspektrum).
Wissenschaftlich erfolgt derzeit die Auswertung der Ergebnisse dieses neuartigen Behandlungsverfahren besonders bei den schwerstkranken Patienten. Dabei stehen die klinischen Parameter wie Lungenfunktion, Krankenhausaufenthalt und subjektive Zufriedenheit der Patienten im Vordergrund.
Projekt 2:
Durch moderne bildgebende Röntgenverfahren (z.B. hochauflösendes CT) werden auffällige Befunde frühzeitiger diagnostiziert als dies früher möglich war. Diese Auffälligkeiten können beispielsweise in vergrößerten Lymphknoten oder Herdbefunden in der Lunge liegen, sie können häufig durch eine frühzeitige Operation geheilt werden. Um diese durch einen möglichst kleinen operativen Zugang auszuführen und das Ausmaß der Operation so schonend wie möglich zu gestalten, wird im Rahmen eine Studie untersucht, inwieweit eine gezielte präoperative Markierung der auffälligen Befunde zu einer kürzen und effektiveren Operation über kleine Schnitte beiträgt. Die Abbildung 2 zeigt ein Beispiel für einen solcherart im Computertomografen markierten Lymphknoten in der Achselhöhle.
(s. Abbildung 2). hier klicken>>
Markierung eines vergrößerten Lymphknoten mit einem Draht unter CT-Kontrolle
2. Regionale hypertherme Chemotherapie:
Bei zahlreichen Tumorerkrankungen ist eine unterstützende oder alleinige Chemotherapie notwendig. In neueren Publikationen wurde gezeigt, dass bei höheren Körpertemperaturen (Hyperthermie) aufgrund des angeregten Stoffwechsels die Behandlung noch effektiver ist, zusätzlich kann eine lediglich lokal am Tumor ansetzende Behandlung Nebenwirkungen vermindern im Vergleich zu einer intravenösen Gabe der Medikamente. Am Universitätsklinikum Frankfurt besteht eine langjährige Erfahrung mit derartigen lokalen Behandlungen z.B. bei Leber- und Lungentumoren unter Federführung des Zentrums für Radiologie
(Direktor: Prof. Dr. med. Thomas Vogl).
Eine Kombination aus Erwärmung des Behandlungsgebietes und lokaler Chemotherapie kombiniert diese beiden Vorteile zu einem neuen Behandlungskonzept. Dieses wird in Kooperation mit dem Zentrum für Radiologie umgesetzt, wobei zur Erwärmung des Behandlungsgebietes auch Mini-Herz-Lungen-Maschinen zum Einsatz kommen.
Im Einzelnen werden derzeit die folgenden Projekte wissenschaftlich untersucht bzw. entwickelt:
• Lokale hypertherme Chemotherapie der Extremitäten (Arme und Beine) bei malignem Melanom.
• Lokale hypertherme Chemotherapie der Brusthöhle (z.B. bei Pleura oder Lungentumoren bzw. Metastasen).
• Hypertherme Perfusion der Lungenschlagader bei Lungentumoren oder Metastasen.
3. Neue Chemotherapien und Impfungen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom
Das Universitäre Lungenzentrum arbeitet eng zusammen mit dem „Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT)“, eines von der Deutschen Krebshilfe geförderten Zentrums zur optimalen Behandlung von Krebserkrankungen. In gemeinsamen Konferenzen wird für unsere Patienten ein optimales individuelles Behandlungskonzept entwickelt. Dabei sollen aktuelle neue Therapieverfahren wissenschaftlich begleitet werden. Aktuell werden neue Chemotherapien bzw. Impfverfahren beim Lungenkrebs untersucht, dies häufig im Kombination mit einer Lungenoperation
4. Herzchirurgische Projekte
Neben dem Fokus auf thoraxchirurgische Projekte werden auch weitere herzchirurgische Fragestellungen bearbeitet. Schwerpunkte sind Hämodynamik und Koronarfluss bei Aortenklappenprothesen sowie Operationen bei Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
Lehre
Eine Übersicht über die Angebote gibt das Vorlesungsverzeichnis der J. W. Goethe Universität Frankfurt am Main. Unter anderem werden folgende Vorlesungen und Seminare gehalten:
• Thoraxchirurgie im Rahmen der Hauptvorlesung „Chirurgie“.
• PJ-Seminare „Thoraxchirurgie“.
• Thoraxchirurgie im Rahmen der Vorlesung „Chirurgie für Zahnmediziner“.
• Thoraxchirurgie im Rahmen der Vorlesung „Einführung Chirurgie“.